Georg_Macheiner_Biosphärenpark_2300

Interview mit Georg Macheiner, verantwortlich für die Klima- und Energiemodellregion Lungau

Bei dem Besuch im Rahmen der Fit für 2050 – Radtour für Klimaschutz und Fairen Handel habe ich einige Mitglieder des engagierten Teams des UNESCO Biosphärenpark und Regionalverband Salzburger Lungau nach ihrer Motivation gefragt, hier das Interview mit Georg Macheiner:

(1) Lieber Georg, du bist seit Jahresbeginn wieder im Lungau und für die KEM Lungau zuständig. “Gemeinsam für die Energiewende”, ist ein großes und wichtiges Ziel. Daneben ist die Mobilität im Lungau sicher ein wichtiges, gleichzeitig aber auch schwieriges Thema. Wie gehst du/ geht ihr das an? Wie kann man die Menschen für diese Themen gewinnen?

Die Energie- und Mobilitätswende sind die Schlüsselfaktoren im Klimaschutz! Raus aus den Fossilen, rein in die Erneuerbaren, Steigerung der Effizienz und damit Einsparungen im Verbrauch! Damit uns das gelingt, versuchen wir auf allen Ebenen mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, einen umfassenden Blick über die Region zu gewinnen, die Potentiale zu nutzen und die Entscheidungsträger:innen bestmöglich zu servicieren, zu sensibilisieren und zu unterstützen. Dabei ist die KEM aber nicht alleine, sondern bin ich mit meinen österreichischen Kolleg:innen in intensivem Austausch. Wir müssen das Rad nicht neu erfinden – wir müssen aber das Tempo massiv anziehen und gemeinsam in die richtige Richtung gehen! Der Lungau hat gewaltiges Potential und ist auf einem guten Weg. Im Mobilitätsbereich stehen wir aber natürlich vor sehr großen Herausforderungen!   

Insgesamt habe ich das Gefühl, dass die Gesellschaft schon sehr weit ist: die Energiewende wird in vielen Bereichen eingefordert. Die tatsächliche Umsetzung und was es dafür braucht ist natürlich im Detail oft nicht einfach. Dafür braucht es passende Rahmenbedingungen aber auch die passenden Aktionen und Projekte auf unterschiedlichen Ebenen. Als KEM steht mir eine ganze Palette an Instrumenten zur Verfügung: Angefangen von einfachen Beratungen, über den Kontaktaufbau, das bekannte Netzwerken und Koordinieren bis hin zu hoffentlich auch bald wieder Live-Veranstaltungen, Workshops und so weiter. Meine Aufgabe besteht darin, diese Themen weiter zu treiben, best-practices vor den Vorhang zu holen, Projekte zu unterstützen bzw. anzustoßen.

(2) Wir haben uns durch die FAIRTRADE-Arbeitsgruppe Mariapfarr kennengelernt, du vertrittst jetzt die KEM Lungau. Wo siehst du als KEM – Manager das Potential und Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit den FAIRTRADE-Gemeinden

FAIRTRADE, Klimaschutz und damit die energie- und Mobilitätswende hängen für mich aus mehreren Gründen untrennbar zusammen. Da sind einerseits schon spürbare Veränderungen nicht nur im globalen Süden, sondern auch bei uns, die die Produzenten vor immer größere Herausforderungen stellen. Wetterextreme, Naturkatastrophen aber auch menschliches Leid sind damit verbunden. FAIRTRADE ist für mich eine geeignete Möglichkeit unsere gesellschaftlichen Wertesysteme ins Zentrum zu rücken und an diesen zu arbeiten. Etwa im Bereich bewusster Konsum, faire und transparente Lieferketten, Wahrung der Menschenrechte, nachhaltige Beschaffung, Ressourcenschutz und so weiter. Das alles sind wichtige Zutaten für eine globale(!) nachhaltige Entwicklung, die es unbedingt braucht! Die FAIRTRADE Gemeinden sind für mich eine Möglichkeit diese Themen in der Region zu kommunizieren, sie herunterzubrechen und greifbar zu machen und so ein Bewusstsein dafür zu schaffen.

(3) Radfahren im Lungau bei Sonnenschein ist ein Traum. Zusätzlich hat die KEM die Aufgabe Maßnahmen zu setzen, um die ÖPNV in der Region noch attraktiver zu machen. Übers Jahr betrachtet, inwieweit ist es dir persönlich möglich, deine beruflichen Termine klimafreundlich zurückzulegen?

Ich fahre, wenn immer es möglich ist, öffentlich und bin stolzer Besitzer einer Jahreskarte für den ÖPNV! Viele Termine können auch leicht per Online-Meeting stattfinden – das möchte ich jedenfalls beibehalten. Natürlich braucht es aber auch die persönlichen Treffen. Hier gilt es aber zukünftig mehr darauf zu achten, welche Termine in welcher Form am besten abgehalten werden können. Zusätzlich versuche ich meine Termine örtlich und zeitlich so zu legen, dass ich die Fahrten und Weglängen minimieren kann. Mobilitätswende heißt: 1. Vermeiden und 2. Verlagern. Die KEM hat das Ziel diese Aspekte voranzutreiben. Sämtliche Aktivitäten, die in der Region diesbezüglich stattfinden, will ich im Rahmen meiner Möglichkeiten unterstützen.

GEORG MACHEINER, MSC
KEM Management, Energie & Mobilität Biosphärenpark

Tel.: +43 6472 7740 20
Mobil: : +43 664 91 64 723
georg.macheiner@lungau.org
https://www.biosphaerenpark.eu/kem/team-kontakt/

KLIMA- & ENERGIEMODELLREGION LUNGAU

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Biosphärenpark Lungau
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